Der ÖPNV hat, insbesondere während der Hochphase der Pandemie im Frühling, starke Verluste hinnehmen müssen. In der Studie Wie weiter nach dem Lockdownhaben wir argumentiert, dass der Ausbau multimodaler Angebote für den ÖPNV ein wichtiger Baustein der Corona-Strategie sei. Im jetzt vorliegenden Papier gehen wir gemeinsam mit Jelbi dieser These weiter auf den Grund. Dafür analysieren wir das Nutzungs– und Buchungsverhalten in der multimodalen Jelbi-App und vergleichen es mit jenem in den reinen ÖPNV-Apps der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) (FahrInfo– und Ticket-App).
Unsere Kernergebnisse sind:
Während des Lockdowns hat sich das Buchungsverhältnis zwischen ÖPNV- und Sharing-Angeboten auf Jelbi umgedreht. Entfielen zuvor rund 80% der Buchungen auf den ÖPNV, so waren es zum Höhepunkt der Krise nur noch 20%. Vier von fünf Buchungen entfielen zu diesem Zeitpunkt auf Sharing-Angebote.
Kund*innen steigen insgesamt auf kurzfristige ÖPNV-Tickets um. Diese haben sich nach der Krise wesentlich schneller erholt als längerfristige Ticketarten.
Kund*innen kehren über multimodale Plattformen schneller in den ÖPNV zurück. Der Vergleich mit anderen BVG-Apps zeigt, dass sich die Buchungen von kurz- und mittelfristigen Tickets in Jelbi schneller erholt haben.